Verschleierte Brüche und offenbare Kontinuitäten.
Onlinevortrag für die Katholische Hochschule Mainz im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche „Take care! Zur Attraktivität sozialer Berufe“.
Es existieren unterschiedlichste Traditionslinien der Sozialen Arbeit, die zwischen den Polen eines emanzipatorischen und eines paternalistisch-autoritären Selbstverständnisses verlaufen. In den heutigen Professionsdebatten bildet soziale Gerechtigkeit den primären Bezugspunkt des professionellen Handelns. Dass die Stichwortgeber*innen für die Profilbildung einer „Menschenrechtsprofession“ wie Alice Salomon, Janusz Korczak, Bertha Pappenheim oder Siegfried Bernfeld, Dissident*innen der damaligen Sozialen Arbeit waren und mit Hilfe ihrer Professionkolleg*innen entrechtet und ermordet wurden, wird häufig vernachlässigt. Der Nationalsozialismus war kein Projekt das gegen die Soziale Arbeit, sondern vielmehr eines, das mit und auch durch die Soziale Arbeit verwirklicht wurde. Dieses dunkle Kapitel der Geschichte der Sozialen Arbeit hat weder im gesellschaftlichen noch im professionellen oder disziplinären Bewusstsein klare Konturen. Der Vortrag soll daher ein Schlaglicht auf diese blinden Flecken werfen, um nach Kontinuitäten und Brüchen ausgehend von den Verhältnissen zu fragen.
Alle Infos und Link zur Onlineveranstaltung:
kh-mz.de/aktuelles/take-care-aktionswoche