die Gesellschaft für Kinder- und Frauenrechte / GKFG veranstaltet in Kooperation mit Spiegelbild ein moderiertes Fachgespräch zu den Themen „Organisierter Antifeminismus“ und „Rechtsextremismus und Geschlecht“.
Andreas Kemper, Soziologe und Publizist fokussiert den organisierten Antifeminismus, deren Netzwerke und Ideologien.
Der organisierte Antifeminismus tritt seit ein paar Jahren als Opferideologie auf, welche Frauen und queere Menschen als Täter*innen darstellt. Diese Ideologie des modernen Antifeminismus wird von international agierenden Netzwerken erarbeitet und aufeinander abgestimmt. Sowohl russische Oligarchen als auch evangelikale und rechtskatholische Netzwerke aus den Vereinigten Staaten sprechen nicht nur von einem „dekadenten“ Europa, welches die „traditionelle Familie“ zerstören will, sondern es fließen auch jährlich Millionen von Euro für antifeministische Kampagnen. Aktuell wurde in den USA ein Trust mit 1,65 Mrd. Dollar erschaffen, dem ein rechtskatholischer Netzwerker und Berater von Trump vorsteht. Diese Opfer-Täter-Umkehr führt zu mehr Gewalt gegen Frauen und queere Menschen.
Johanna Sigl, Professorin an der Hochschule RheinMain richtet den Blick auf den Zusammenhang von Geschlecht und Rechtsextremismus. Die Auseinandersetzung mit rechtsextremen Phänomenen erfolgt noch immer häufig ohne systematische Berücksichtigung genderbezogener Aspekte. Dabei bilden Familien- und Geschlechtervorstellungen grundlegende ideologische wie auch organisatorische Bezugsrahmen für die extreme Rechte. Thematisiert wird der Rechtsextremismus unter einer geschlechterreflektierenden Perspektive, insbesondere die Anforderungen, die sich für die Prävention ergeben.
Moderation: Verena Delto, Spiegelbild – politische Bildung aus Wiesbaden e.V.
Bitte melden Sie sich bis zum 02.11.2022 unter info@gkfg.org unter Angabe Ihres Namens und Ihrer Institution an. Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt aufgrund der zur Verfügung stehenden Plätze.
Spiegelbild ist offizielle „Anlaufstelle Antisemitismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ für die Landeshauptstadt Wiesbaden. Diese wird gefördert durch das Amt für Zuwanderung und Integration der Landeshauptstadt Wiesbaden und ist bei Spiegelbild – Politische Bildung aus Wiesbaden angesiedelt.