Soziale Arbeit versteht sich heutzutage als eine Profession, die sich sozialer Gerechtigkeit verpflichtetfühlt. In Deutschland steht dieses inzwischen konsensuale Professionsverständnis im Widerspruch zur Professionsgeschichte. Während des Nationalsozialismus halfen Sozialarbeitende in unterschiedlicher Weise, die nationalsozialistische Ideologie zu verwirklichen und profitierten davon, wie ihre jüdischen und sozialistischen Kolleg*innen entrechtet und ermordetwurden. Vor diesem Hintergrund möchten wir mit verschiedenen Exper*innen aus Wissenschaft und Praxisfolgende Fragen diskutieren: Welche Rolle(n) nahmen Sozialarbeitende und die Soziale Arbeit im Nationalsozialismus ein? Warum erfuhren jüdische und sozialistische Sozialarbeitende kaum Solidarität ihrer Kolleg*innen? Wie ging man nach 1945 mit dieser Professionsgeschichte um?