„Über die Gleichsetzung von links und rechts“ –
mit Katharina Rhein und Tom Uhlig
Rechtspopulistische Strömungen finden auf ihrem Feldzug gegen die Demokratie ein mächtiges begriffliches Mittel vor: die Extremismustheorie. Im Sprechen über die Gesellschaft hat sie sich als Hufeisenmodell durchgesetzt: Eine “normale” Mitte der Gesellschaft werde von ihren Rändern bedroht. Islamismus, Rechtsextremismus und Linksextremismus arbeiteten daran, die ansonsten heile Welt der Demokratie zu zerstören.
Doch die Gleichsetzung von Rechtsextremismus und Linksextremismus führt oft dazu, ersteren auf Kosten von letzterem zu verharmlosen. Zudem ist die Konstruktion einer gesellschaftlichen Mitte selbst äußerst problematisch. Was gehört zu dieser Mitte, was nicht? Und wer? Wenn aus der Mitte alles ausgeschlossen bleibt, was nicht dem Bild des alten weißen Staatsmannes entspricht – dann hat die Rechte schon gewonnen.
Tom Uhlig ist als Bildungsreferent für die Bildungsstätte Anne Frank tätig. Er ist Herausgeber des Buches und einer der Kurator*innen von „Das Gegenteil von gut“
Mitschnitt der Veranstaltung:
Spiegelbild & Café Klatsch