Freitag 08.06.2018, 10:00 - 15:30 Uhr

Fachtag „Antiziganismus in der Sozialen Arbeit“

Freitag, 8. Juni, 10:00 Uhr bis 15:30 Uhr an der Hochschule RheinMain, Fachbereich Sozialwesen, C-Gebäude, Kurt-Schumacher-Ring 18 Wiesbaden

Was ist Antiziganismus und wo wird Antiziganismus in der Sozialarbeit reproduziert? Wie kann eine Reflexion antiziganistischer Denkmuster und eine ressentimentkritische Praxis angestoßen werden?

Auf der Fachtagung kommen führende Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen zusammen, um Antiziganismus als Thema in der Sozialen Arbeit zu diskutieren und gemeinsam mit Studierenden und Berufstätigen antiziganismuskritische Handlungsoptionen zu entwerfen. Im Mittelpunkt des Fachtages stehen drei Vorträge (10:15 Uhr-12:00 Uhr) und themenbezogene Workshops.

Vorträge

  • Geschichtsbewusste Auseinandersetzung mit Antiziganismus
    Prof. Astrid Messerschmidt (Bergische Universität Wuppertal)
  • Antiziganismus in Schule und Gesellschaft
    Romeo Franz (Geschäftsführer der Hildegard-Lagrenne-Stiftung für Bildung, Inklusion und Teilhabe von Sinti und Roma in Deutschland sowie zukünftiger Europaabgeordneter für Bündnis 90/Die Grünen)
  • Zur Gegenwart des Antiziganismus in Deutschland
    Dr. Markus End (Vorsitzender der Gesellschaft für Antiziganismusforschung)

Für die Vorträge ist keine Anmeldung erforderlich. Es werden keine Teilnehmer*innenbeiträge erhoben.

Workshops

Für die Workshops am Nachmittag bitten wir Sie, sich bis zum 30.Mai 2018 anzumelden, da die Teilnehmer*innenzahl begrenzt ist. Die Anmeldung erfolgt per mail unter: anmeldung@sinti-roma-hessen.de.  Bitte geben Sie bei Ihrer Anmeldung den Workshop ihrer Wahl an.

Workshop 1: Geschichtsbewusste Auseinandersetzung mit Antiziganismus (Messerschmidt/Strauß)
Wie die Mechanismen des Fremdmachens bis in die Gegenwart hinein funktionieren, wird im Workshop vertieft, wobei insbesondere Bildungsinstitutionen und Integrationsmaßnahmen kritisch betrachtet werden. Hier sollen zudem Perspektiven der Bildungsarbeit und Perspektiven der politischen Bürgerrechtsarbeit eingebracht werden. Der Workshop wird moderiert von Rinaldo Strauß, stellvertretender Geschäftsführer des hessischen Landesverbands der Sinti und Roma und Astrid Messerschmidt, Bergische Universität Wuppertal

Workshop 2: Antiziganismus in Schule und Gesellschaft (Romeo Franz)
Wo wird Antiziganismus in schulischen Einrichtungen und Behörden sichtbar und wie wird er von den Betroffenen erlebt? Welche Ideen und Ansätze gibt es, den tief verwurzelten strukturellen Antiziganismus aufzubrechen? Was sind adäquate Strategien zur Bildungsförderung und Inklusion von Kindern mit Romno-Hintergrund? Wie können wir den Fallstricken des Paternalismus und der Falle der Ethnisierung entgehen? Was bedeutet die Heterogenität der Minderheit für PraktikerInnen Sozialer Arbeit? Paternalistische Ansätze vermeiden, sichere Räume schaffen!

Workshop 3: Workshop: Über die Schwierigkeit Sozialer Arbeit, nicht antiziganistisch zu sein“ (Wolfram Stender) (Markus End)
In diesem Workshop besteht die Möglichkeit, die verschiedenen strukturellen Probleme und Fallstricke Sozialer Arbeit „mit Roma“ zu diskutieren und zu reflektieren. Dabei soll es u.a. um die Bedeutung der“Sozialen Arbeit“ für den Antiziganismus in der frühen Bundesrepublik, die Gefahr der Wahrnehmung sozialer Probleme als „kulturelle Differenz“ und die Erwartungshaltung von Geldgebenden gehen.

Podiumsdiskussion

Im Anschluss an die Workshops findet um 14:15 Uhr eine Podiumsdiskussion mit Berichten aus den Workshops statt.

Auf dem Podium diskutieren die Referent*innen sowie Frau Gabi Reiter, Sozialpädagogin aus Wiesbaden, Moderation Prof. Tanja Grendel.

Der Fachtag findet im Rahmen der Wiesbadener Kulturwochen gegen Antiziganismus im Mai und Juni 2018 statt. Beteiligt an den Kulturwochen sind neben dem Stadtmuseum auch das Stadtarchiv, die Volkshochschule, das Aktive Museum Spiegelgasse, die Jugendinitiative Spiegelbild, Gegen Vergessen – für Demokratie Südhessen, der DGB-Stadtverband Wiesbaden und weitere zivilgesellschaftliche Akteur*innen in Wiesbaden und der Region.

Flyer der Kulturwochen gegen Antiziganisamus: Vorderseite Rückseite