Donnerstag, 16.05.2019, 19:00 Uhr, Eintritt frei
Murnau-Filmtheater, Murnaustraße 6, 65189 Wiesbaden
Der Film „Triumph des guten Willens“ setzt sich filmisch mit den Texten des Publizisten Eike Geisel (1945–1997) auseinander. Im Zentrum stehen Geisels Kritiken an der deutschen Erinnerungspolitik und seine These über die „Wiedergutwerdung der Deutschen“.
Texte Geisels aus den 1990er Jahren, u.a. über die Neue Wache und das Holocaust-Mahnmal, kontrastieren die heutigen Bilder der beschriebenen Gedenkstätten. Sie zeigen eine Normalität, die es eigentlich nicht geben dürfte. Zudem analysieren ausführliche Interviews mit Alex Feuerherdt, Klaus Bittermann, Hermann L. Gremliza und Henryk M. Broder Geisels Thesen im Hinblick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse heute.
Von der politischen Biografie Eike Geisels ausgehend, zeichnet „Triumph des guten Willens“ ein Bild erinnerungspolitischer Debatten der letzten Jahrzehnte und fragt schließlich nach der Möglichkeit von Kritik in unmöglichen Zeiten.
Eike Geisel, der in den 1980er und 1990er Jahren zu den schärfsten Kritikern der Wiederaufbereitung deutscher Vergangenheit gehörte, löste durch seine Essays und Polemiken teils große Kontroversen aus. Zudem betätigte er sich als Übersetzer und Herausgeber englischsprachiger Texte Hannah Arendts und trat auch als Verfasser historischer Arbeiten, u.a. über das Berliner Scheunenviertel und den Jüdischen Kulturbund, in Erscheinung.
Veranstaltende:
Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Jugendinitiative Spiegelbild, Trägerkreis „Wir in Wiesbaden“